Hallo, heute möchte ich euch erzählen, was euch in der Berufsschule erwartet, denn die Ausbildung in Deutschland ist ein so genanntes „duales System“.
Das bedeutet, dass ich sowohl im Unternehmen tätig bin, als auch die Berufsschule besuche.
Auszubildende Kaufleute für Büromanagement haben in Siegen Glück, denn ihre Berufsschule, das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung, ist direkt vor Ort. Einige andere Auszubildende von Hees, wie etwa die Informationselektroniker, müssen extra nach Dortmund oder Köln fahren.
Die Berufsschule besuche ich jeden Donnerstag und jeden zweiten Dienstag. Los geht es morgens um 7:45 - vom zeitlichen Ablauf ist sie vergleichbar mit einer „normalen“ Schule: Nach zwei Stunden hat man eine Pause von 15 Minuten und mittags eine dreiviertel Stunde Mittagspause. Wer mag, kann sich in der Cafeteria der Berufsschule etwas zu essen holen. Von warmen Speisen über kleine Snacks und Schokolade bis hin zu Getränken ist hier alles zu finden.
Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Siegen-Wittgenstein bietet insgesamt 18 Ausbildungsberufe und zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen Raum für den schulischen Teil der Ausbildung. Auch Zusatzqualifikationen wie etwa die Europakauffrau / Europakaufmann oder Asienkauffrau / Asienkaufmann mit dem Schwerpunkt China können hier erworben werden.
In meiner Klasse haben die meisten einen Realschulabschluss oder Abitur, einige haben bereits studiert, wir sind also eine buntgemischte Gruppe.
Die Unterrichtsfächer erinnern oft an Schulfächer aus den allgemeinbildenden Schulen. So haben wir etwa „Englisch“ und „Religion“. Andere Fächer haben etwas andere Namen wie zum Beispiel „Deutsch Kommunikation“ und „Politik Gesellschaftslehre“.
Die Unterrichtsfächer sind so angepasst, dass jeder mitkommt und man kann jederzeit Fragen stellen und bekommt eine klare Antwort oder Erklärung. Die meisten Fächer kennt man im Prinzip schon aus der Schule, jedoch werden sie anders betitelt. So gibt es „evangelische Religion“, „Politik Gesellschaftslehre“, „Englisch“ und „Deutsch Kommunikation“.
Diese Fächer beinhalten ähnliche Themen, wie man sie schon kennt. Rechtschreibung, aktuelle politische Entwicklungen, aber auch Arbeitsgesetze und Kommunikationskenntnisse, die speziell im Büroalltag – im Deutschen sowie auch im Englischen – genutzt werden.
Neben den bekannten Fächern gibt es aber auch zwei berufsspezifische Fächer: „Büroprozesse“ und „Geschäftsprozesse“. Hier werden ausschließlich ausbildungsrelevante Themen behandelt, wie etwa die Geschäftskommunikation oder die Erstellung von Kalkulationen. In dem Fach Büroprozesse werden wir uns überwiegend mit Word beschäftigen. Hier können Briefe gemäß dem einheitlichen Design des Unternehmens erstellt werden und entsprechend formatiert und bearbeitet werden. In Geschäftsprozesse wird überwiegend mit Excel gearbeitet. Hier werden unterschiedliche Berechnungen in Form von so genannten „wenn-dann-Formeln“, Programmierungen und weiteren Funktionen erklärt, die für den Alltag im Büro und das Erstellen von Rechnungen notwendig sind.
Die schulischen und die unternehmerischen Aspekte der Ausbildung unterstützen und erklären sich gegenseitig, sodass vieles oft leichter verständlich ist. Ich bin gespannt was in den nächsten Monaten noch alles auf mich zukommt.